5 Merkmale eines dummen Mannes

Mann, Uhr, reich

Wenn du in seiner Nachbarschaft leben würdest, wäre es schwer, nicht neidisch zu sein. Er hat alles, was sich jeder normale Mensch wünschen würde – ein großes Grundstück mit einem wunderschönen Haus, ein erfolgreiches Unternehmen und viele Angestellte, alle Annehmlichkeiten und allen Luxus, den man sich nur wünschen kann.

Er wurde in eine reiche Familie geboren und hat nie wirklich Not gekannt. Er war schon reich, bevor er sprechen konnte. Und als wäre das Erbe nicht schon genug, floriert das Familienunternehmen immer noch. Er hat einen Wohlstand erreicht, für den viele Männer ihr ganzes Leben lang arbeiten und kämpfen, ohne ihn je zu erleben. Würdest du in seine Garage schauen, wären dort Autos, die so viel kosten wie ein kleines Haus.

Und oben drauf hat er noch eine außergewöhnliche Frau geheiratet – weise, schön, bezaubernd, selten. Je mehr Zeit man mit ihr verbringt, desto mehr will man in ihrer Nähe sein. Sie weiß genau, was sie sagen soll (und was nicht). Sie ist der Grund, warum die Leute sich fragen, wie es überhaupt möglich ist, so eine Perle zu erobern. Viele würden den Mann aus der Ferne betrachten und annehmen, er sei der Inbegriff eines gesegneten Mannes.

Aber wenn Gott diesen gleichen Mann ansieht, nennt er ihn wertlos.

Ein Mann, der Gott missfällt

Als Nabal im Alten Testament auftaucht (sein Name bedeutet buchstäblich „Tor“, was einige Fragen zu seiner Erziehung aufwirft), befindet sich David auf der Flucht vor König Saul und ist in Nabals Felder gekommen. David und seine Männer sind hungrig, und so bitten sie bei Nabal demütig um Nahrung. Beachte, wie respektvoll und bescheiden er seine Bitte formuliert:

„Friede sei mit dir, und Friede mit deinem Haus und Friede mit allem, was du hast. Ich habe gehört, dass du Scherer hast. Deine Hirten waren bei uns, und wir haben ihnen keinen Schaden zugefügt, und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel waren. Frag deine Knechte, und sie werden dir sagen. Lass also meine Knechte Gnade finden in deinen Augen, denn wir kommen an einem Festtag. Bitte gib, was immer du zur Hand hast, deinen Knechten und deinem Sohn David.“ (1. Samuel 25,6–8)

Später bestätigen Nabals Männer Davids Geschichte: „Die Männer waren sehr gut zu uns, und wir haben keinen Schaden erlitten, und wir haben nichts vermisst, als wir mit ihnen auf den Feldern waren. Sie waren eine Mauer für uns, sowohl bei Nacht als auch bei Tag“ (1. Samuel 25,15–16). David und seine Männer haben nicht nur Nabals Hirten keinen Schaden zugefügt, sondern sie sogar beschützt und gesegnet. Sogar Nabals eigene Männer denken, dass er den Männern etwas zu essen geben sollte.

Als Antwort gibt Nabal seinem Namen alle Ehre:

„Wer ist David? Wer ist der Sohn Isais? Es gibt viele Knechte, die heutzutage von ihren Herren davonlaufen. Soll ich mein Brot, mein Wasser und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, die von irgendwoher kommen?“ (1. Samuel 25,10–11)

Er weiß genau, wer David ist. Warum sonst würde er ihn „den Sohn Isais“ nennen (ein Name, den Saul immer wieder verächtlich verwendet, 1. Samuel 20,27, 30–31; 22,13)? Während David mit leeren Händen vor ihm kniet, schlägt Nabal ihm ins Gesicht und schickt ihn fort. Und wenn es nicht seine bemerkenswerte Frau Abigail gegeben hätte, hätte es ihm in diesem Moment das Leben gekostet (1. Samuel 25,13).

Fünf Merkmale eines törichten Ehemannes

Was können christliche Ehemänner von Nabal lernen? Mindestens fünf Dinge, wie man ein schlechter Mann und ein törichter Ehemann wird.

1. Stärke ohne Liebe

Nabal hatte eine Art von Stärke, die schwächere Männer beeindrucken und einschüchtern könnte. Er war ein fleißiger Mann und arbeitete hart mit seinen eigenen Händen. Doch er setzte seine Stärke auf verachtenswerte Weise ein. Als die Schrift das Paar vorstellt, sagt der Autor: „Die Frau war klug und schön, aber der Mann war hart und schlecht in seinem Verhalten“ (1. Samuel 25,3). Schon das eine Wort „hart“ fasst seinen schlechten Charakter zusammen. Er benutzte seine von Gott gegebene Stärke, um zu verletzen, statt zu heilen; um zu drohen, statt zu schützen. Er verließ sich auf Gewalt, um das zu erreichen, was eigentlich Liebe tun sollte. Er war grausam.

Seine Stärke war nicht das Problem. Nein, gottgefällige Ehemänner sind starke Männer — sie müssen es sein, um das zu tun, wozu Gott sie beruft, um das zu tragen, was Gott ihnen aufträgt, und um das zu konfrontieren, wozu Gott sie auffordert. In Christus ziehen Männer Faulheit, Schüchternheit und Zerbrechlichkeit aus. Sie legen die Rüstung Gottes an, um die Kämpfe Gottes in der Stärke Gottes zu führen. Und dadurch, dass sie das tun, werden die Menschen in ihren Haushalten und Gemeinden umsorgt und sind sicher (im Gegensatz zu denen, die Nabal nahe standen). Jede kluge Frau liebt es, von einem starken Mann geführt zu werden, der gut liebt.

2. Mut ohne Weisheit

Wenn man diese Geschichte liest, kann man an Nabals Mut nicht zweifeln. Als David, der Gesalbte des Herrn, bewaffnet in seinem Garten stand und um Nahrung für seine kleine Armee von Soldaten bat, schickte Nabal sie fort. „Wer ist David? Wer ist der Sohn Isais?“ Er zog einen brennenden Pfeil und zielte auf die Brust eines hungrigen Kriegers, er schob die Vorsicht beiseite und preschte mutig voran. Er hatte den Mut, seinen Standpunkt zu verteidigen, aber er hatte den falschen Ort gewählt, an dem er sich stellte. Er setzte seine Flagge auf den Acker der Torheit und riskierte alles für seinen Stolz.

Noch einmal, Mut war nicht sein Problem. Gottgefällige Männer sind oft bereit, sich selbst für das Wohl anderer aufzuopfern. Sie verlassen sich nämlich auf Gottes Versprechen, wie beispielsweise in Jesaja 41:10: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht verängstigt, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir, ich halte dich mit meiner gerechten Rechten.“ Und weil Gott die Quelle und das Ziel ihres Mutes ist (nicht das eigene Ego), suchen sie keine törichten Kämpfe (besonders nicht mit ihren Frauen). Sie gefährden durch ihren Stolz nicht diejenigen, die sie eigentlich beschützen sollen. Wenn, dann setzen sie sich selbst weise und in Liebe aufs Spiel. Sie wissen, wann sie eingreifen und ihren Standpunkt vertreten müssen — für ihre Familien, für die Kirche, für ihren Gott — und wann sie die andere Wange hinhalten sollten.

3. Reichtum ohne Großzügigkeit

Trotz all des Übels, das Nabal verübte, schenkte Gott ihm eine Zeit lang großen Wohlstand. Er hatte Scheunen, die bequem eine kleine Armee ernähren konnten. Er war nicht nur reich. „Der Mann war sehr reich“, sagt uns Gott. „Er hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen“ (1. Samuel 25,2). Die Bibel will uns hier deutlich machen, wie reich er war – und erkennen lassen, wie schlecht er mit seinem Reichtum umging. Er hätte David und seinen Männern ohne großen Verlust etwas zu essen geben können, aber er tat es nicht. Er hätte die Bedürfnisse von Hunderten stillen können, aber er entschied sich, das, was er hatte, für seine eigenen Zwecke auszugeben. Er war egoistisch und geizig gegenüber allem, was nicht seinen eigenen Vorstellungen entsprach.

Nabal hatte die „größeren Scheunen“ gebaut. Er verkörperte den Spruch des törichten Bauern: „Du hast viele Güter für viele Jahre aufbewahrt; ruh dich aus, iss, trink, sei fröhlich“ (Lukas 12,19). Und was sagt Gott zu diesem Mann? „Du Narr! Diese Nacht wird deine Seele von dir gefordert, und was du bereitet hast, wem wird es gehören?“ (V. 20). Worauf Jesus hinzufügt: „So ist der, der sich Schätze für sich selbst aufhäuft und nicht reich ist vor Gott“ (V. 21). Reich vor Gott zu sein bedeutet in der Regel, großzügig gegenüber anderen zu sein. Es bedeutet, Schätze für andere zu sammeln, ihre Bedürfnisse auf unsere (manchmal erhebliche) Kosten zu stillen. Gottgefällige Ehemänner sind freigiebig, so wie unser Vater, und nicht raff- und habgierig.

4. Erfolg ohne Dankbarkeit

Nabal führte ein florierendes Unternehmen. Sein Aktienkurs stieg. Der Vorstand war mit den Gewinnen zufrieden. Nach allen Maßstäben war die Karriere dieses Mannes ein voller Erfolg. Das heißt, nach allen Maßstäben außer einem. Gott betrachtete alles, was Nabal erreicht und verdient hatte, und sah nur Misserfolg. Er sah Konkurs. Er nannte das ganze Unternehmen wertlos. Wie viele Männer, auch in unseren Kirchen, sind im Büro erfolgreich, verlieren aber an allen anderen Orten? Wie viele werden von ihren Kollegen und Wettbewerbern geschätzt, aber zu Hause kaum geduldet? Wie viele von uns haben außerhalb der Familie und der Kirche grenzenlose Ambitionen, aber wenig übrig, um dort zu geben, wo es am meisten zählt?

Gottgefällige Männer arbeiten hart und tun alles als für den Herrn und nicht für Menschen (Kolosser 3,23). Christliche Männer tun ihre Arbeit mit außergewöhnlicher Exzellenz — und außergewöhnlicher Dankbarkeit. Beachte, wie Nabal spricht: „Soll ich mein Brot und mein Wasser und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, die von irgendwoher kommen?“ Gott gab ihm alles, aber Nabal gab ihm dafür keine Anerkennung. Als Gott die Diener und Schafe Nabals (durch David) schützte, erwiderte er diese Güte mit Bösem (1. Samuel 25,21). Gute Ehemänner sind unaufhörlich demütig und dankbar, selbst bei den kleinen Erfolgen und Gewinnen. Und weil sie im Kleinen treu sind, gibt Gott ihnen oft mehr (Lukas 19,17, 24–26).

5. Leidenschaft ohne Selbstbeherrschung

Zuletzt war Nabal ein Mann, der von seiner Lust beherrscht wurde. Die Leidenschaften seines Fleisches führten Krieg gegen seine Seele, und seine Seele zeigte viel zu schnell die weiße Fahne. Als Abigail kam, um ihn zu finden, „hielt er ein Fest in seinem Haus ab, wie das Fest eines Königs. Und Nabals Herz war fröhlich, denn er war sehr betrunken“ (1. Samuel 25,36). Sogar als Soldaten draußen warteten, griff er zur Flasche und schenkte sich noch einen Drink ein. Als er für die ihm anvertrauten Menschen sorgen sollte, indem er aufsteht und ein Mann ist, entschied er sich stattdessen für das gedankenlose, dumme, betäubende Vergnügen. Er befriedigte sich selbst und ließ alle anderen im Stich.

Bevor wir ihn zu schnell verachten: tun wir nicht manchmal das gleiche, auch wenn vielleicht etwas subtiler? Geben wir uns zu leicht unserer eigenen Leidenschaft hin und kommen unserer Verantwortung als Ehemänner und Väter nicht nach? Welcher Genuss in unserem Leben betäubt die geistliche und zwischenmenschliche Verantwortung?

Als der Apostel Paulus zu den älteren Männern in der Kirche sprach, forderte er sie auf: „Die älteren Männer sollen nüchtern, würdevoll, beherrscht, gesund im Glauben, in der Liebe und in der Standhaftigkeit sein“ (Titus 2,2). Den jüngeren Männern sagt er einfach: „Ermahne die jüngeren Männer, beherrscht zu sein“ (Titus 2,6). Nicht freudlos. Gottgefällige Ehemänner sind fröhliche Männer, aber nicht auf billige, einfache, oberflächliche Weise.

Männer, die von der Gnade beherrscht werden, beherrschen sich selbst. Wir verlassen uns nicht, wie viele Männer, auf Footballspiele, geräuchertes Fleisch, Videospiele oder ausgefallene Cocktails, um Erleichterung und Erfüllung zu finden. Wir sind begeistert, Gottes auserwählte Söhne zu sein, durch das Blut Christi erkauft, zukünftige Könige des Universums. Und wir genießen jedes andere irdische Geschenk — Essen und Trinken, Ehe und Sex, Football und Netflix — in Maßen, um das höchste und stärkste Vergnügen zu bewahren, nämlich Gott selbst.

Der wertvolle Mann

Nabal zeigt uns, was wir als Ehemänner nicht sein und tun sollten. Seine Fehler legen eine gute Orientierung für uns dar. Sie lehren uns, dass Männer in großem Maße danach gemessen werden, wie wir mit dem umgehen, was (und wen) Gott uns anvertraut hat.

Wir werden danach gemessen, wie wir mit unseren Dingen umgehen – unseren Schafen, Ziegen und monatlichen Gehältern. Sind wir selbstlos und selbstbeherrscht oder egoistisch und stolz? Erfüllen die Zeit, das Geld und die Gaben, die uns anvertraut sind, die echten Bedürfnisse um uns herum? Für Gott-ferne Männer ist das, was sie haben, ihr Gott, und deshalb verschwenden sie es auf grausame Weise. Diejenigen aber, deren Gott im Himmel ist, machen ihren Wohlstand nicht zu ihrem Gott, und halten daher ihr Geld locker und geben großzügig. Sie wissen, dass sie in Gott „ein besseres und bleibendes Erbe“ haben (Hebräer 10,34).

Wir werden auch daran gemessen, wie wir mit den Menschen in unserem Leben umgehen – der Frau an unserer Seite, den Kindern hinter uns, den Nachbarn neben uns, der Kirchenfamilie um uns herum, den Menschen, die zu uns aufsehen. Männer sterben nicht oft mit dem Wunsch, mehr Stunden im Büro verbracht oder härter für eine Beförderung gekämpft zu haben. Viel häufiger sterben sie mit dem Wunsch, die Menschen, die zu Hause auf sie warteten oder in der nächsten Bankreihe saßen, höher priorisiert zu haben. Strebe danach, dort am fruchtbarsten zu sein, wo es am meisten zählt – durch Gottes Gnade. Sei nicht in erster Linie dafür bekannt, wo du arbeitest und was du hast, sondern dafür, wie du liebst und was du gibst.

Am Ende werden wir daran gemessen, wie wir mit Gottes Gesalbtem umgehen. Nabal schickte den auserwählten König hungrig fort und verhöhnte ihn damit. Gott hat mittlerweile einen neuen und größeren David gesandt. Er hat seinen eigenen Sohn in unsere Welt, in unsere Stadt, sogar bis vor unsere Haustür gesandt. Wie werden wir ihn empfangen? Nicht nur am Sonntagmorgen, sondern auch am Montagnachmittag und Freitagabend. Werden wir ihm mehr Aufmerksamkeit schenken als Nabal dem David an jenem Tag? Werden wir zu ihm eilen, ihn priorisieren, ihn preisen und mit ihm teilen?

Am Ende macht die Art und Weise, wie sie Jesus behandeln, den entscheidenden Unterschied zwischen den guten und den schlechten Ehemännern.


Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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